Verdientes Remis in letzter Sekunde
FC Emmenbrücke - FC Gambarogno-Contone 2:2
SA 07.09.2024, 18:00 Uhr | Stadion Gersag
Drama pur im Gersag
Bei herrlichem Spätsommerwetter trafen im Gersag-Stadion zwei Teams aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite der FC Gambarogno-Contone, der bisher makellos durch die Saison marschiert ist, mit drei Siegen und einem beeindruckenden Torverhältnis von 9:0. Auf der anderen Seite der FC Emmenbrücke, der nach einem durchwachsenen Saisonstart (4:10 Tore) und einem einzigen Sieg im Derby gegen SC Emmen antrat. Doch das sollte sich an diesem Abend ändern – und wie!
Vom Anpfiff an spielte der FCE, als wollten sie der Welt beweisen, dass sie die Favoritenrolle der Gäste nicht akzeptieren würden. Früh setzten sie den FC Gambarogno-Contone unter Druck, und die Fans rieben sich verwundert die Augen. Wo war das souveräne Team, das bislang keine Gegentore kassiert hatte? Doch der Fussballgott war zunächst nicht auf der Seite der Gastgeber. Zwei individuelle Fehler und kaltschnäuzige Abschlüsse der Gäste führten innerhalb der ersten 30 Minuten zu einer aus Sicht von Emmenbrücke unfassbaren 0:2-Führung für den FC Gambarogno-Contone. Zuerst traf Gocic nach acht Minuten, dann erhöhte Scarini. Die Zuschauer waren geschockt.
Trainer Alcantara reagierte schnell und brachte bereits in der 20. Minute Medeiros für Mulanga. Der Wechsel zeigte sofort Wirkung, und der FCE kam noch vor der Halbzeit gefährlich nahe an den Anschlusstreffer. Zuerst donnerte Kauffmann einen Gewaltschuss nur knapp vorbei, dann scheiterte Toska mit einer Grosschance. Doch Toska liess sich nicht entmutigen. Nach einem perfekt getretenen Eckball von rechts sprang er am höchsten und nickte den Ball mit einem sehenswerten Kopfball ins Netz. Der Anschlusstreffer kurz vor der Pause brachte die Hoffnung zurück.
Halbzeitstand: 1:2 – das Spiel war wieder offen.
Die zweite Hälfte war nichts für schwache Nerven. Emmenbrücke kam mit Feuer aus der Kabine und setzte den FC Gambarogno-Contone unermüdlich unter Druck. Es war ein Spiel auf ein Tor – das der Gäste aus dem Tessin. Doch die Abwehr von Gambarogno-Contone hielt mit allen Mitteln dagegen, während die Hausherren Angriff um Angriff fuhren. Ein Eckball nach dem anderen segelte in den Strafraum, doch die Kugel wollte einfach nicht rein. Das Eckballverhältnis von 8:1 sprach Bände über die Dominanz der Hausherren in dieser Phase.
Die Zeit lief erbarmungslos herunter, und als die Nachspielzeit angezeigt wurde, schien die Niederlage bereits besiegelt. Doch wer den FCE kennt, weiss, dass sie bis zur letzten Sekunde kämpfen. Und dann, in der allerletzten Minute der Nachspielzeit, geschah es: Ein Angriff über die linke Seite, eine scharfe Flanke in den Strafraum, Chaos vor dem Tor – und plötzlich landete der Ball irgendwie bei Ivanov. Der zögerte nicht und jagte das Leder eiskalt in die Maschen! 2:2!
Kurz darauf ertönte der Schlusspfiff – das Unentschieden fühlte sich an wie ein Sieg.
Fazit:
Was für ein Spiel, was für ein Kampf! Zwei Tore Rückstand, unermüdlicher Einsatz und schliesslich der Ausgleich in allerletzter Sekunde – das ist Fußball, wie man ihn liebt! Natürlich hätte der FCE an diesem Tag sogar den Sieg verdient gehabt, doch angesichts des späten Ausgleichs fühlte sich das Unentschieden wie ein Gewinn an. Besonders beeindruckend war die Moral der Mannschaft: Trotz eines frühen Rückstands gaben sie nie auf und bewiesen einmal mehr, dass sie in dieser Liga jeden Gegner in die Knie zwingen können. Und ganz nebenbei: Der FC Gambarogno-Contone kassierte an diesem Abend die ersten Gegentore der Saison!
Mit diesem Punktgewinn und der gezeigten Leistung kann der FC Emmenbrücke selbstbewusst in die kommenden Spiele gehen. Das Team hat gezeigt, dass es trotz schwieriger Phasen immer an sich glaubt und bereit ist, bis zum Schluss zu kämpfen. Ein Spiel, das Lust auf mehr macht!
Vorschau:
- SA 14.09.2024, 18:00 Uhr: FC Ibach - FC Emmenbrücke
- SO 22.09.2024, 16:00 Uhr: FC Emmenbrücke - Zug 94
- SA 28.09.2024, 18:00 Uhr: FC Malcantone - FC Emmenbrücke
Emmenbrücke, 07.09.2024
Urs Aregger